Wie wirkt Finasterid?

Der verschreibungspflichtige 5a-Reduktasehemmer Finasterid greift in den Abbauvorgang von Testosteron in Dihydrotestosteron (DHT) ein. Soweit bis jetzt bekannt ist, bewirkt DHT eine Reduzierung der Wachstumsphase der Haarfollikel. Wird DHT gehemmt, wird also auch die Anagenphase der Haare verlängert. Dies funktioniert allerdings nur, solange der Haarfollikel noch sehr aktiv ist.

Welches Resultat erreicht man mit Finasterid?

80-90% der der Anwender konnten laut einer mehrjährigen Studie bei Männern unter 45 Jahren den fortschreitenden Haarausfall stoppen. Etwa 65% der Anwender erzielen sogar eine dichtere Haarpracht, da die neu gewachsenen Haare dicker sind, als die alten Haare. Für Männer über 45 Jahre gibt es keine Studie.

Allerdings muss der Mann das Präparat solange einnehmen, wie er seine Haarpracht erhalten möchte. Steigt der DHT-Spiegel im Blut wieder an, werden auch die Follikel wieder gehemmt. Selbst die bis dahin neu gewachsenen Haare können dann wieder ausfallen.

Zu welchen Nebenwirkungen kann es kommen?

Bei der Einnahme von 1mg Finasterid pro Tag kam es bei ca. 1% der Männer zu Libido- und Potenzstörungen. Diese Symptome verschwinden aber meist bald nach Absetzen des Medikamentes. Es sind vereinzelt Prostataverkleinerungen und Brustvergrößerungen aufgetreten. Es gibt auch Berichte über Depressionen und Rückgang der Körperbehaarung unter der Einnahme von Finasterid.
Es kann zu einer Störung der Öldrüsen (Meibom-Drüse) kommen. Als mögliche Folge können trockenen Augen und Sehstörungen auftreten. Personen, die unter häufiger Harnentleerung leiden, Kinder und Frauen zeigen bestimmte Faktoren auf, die gegen eine Einnahme von Finasterid sprechen. Schwangere Frauen sollten jeglichen Kontakt zu dem Medikament vermeiden, da es zu fehlgebildeten äußeren Geschlechtsorganen bei männlichen Föten führt. Selbst der Geschlechtskontakt mit dem Sperma behandelter Männer kann das heranwachsende Kind schädigen. Da Finasterid die Einnahme von Anabolika überdeckt, steht es auf der Liste der verbotenen Substanzen bei der WADA (Welt-Antidoping-Agentur)